Nachdem das Thema Atomstrom lange als Tabu galt, sprechen sich nun immer mehr bestehende oder angehende Parlamentarier für die Kernkraft aus. Diese sei essentiell, um in der Schweiz eine sichere Energieversorgung zu garantieren.
Mitte September schrieb die NZZ, dass die öffentliche Euphorie nach dem Atomausstieg verflogen sei. Immer mehr Stimmen sprachen sich für die Atomkraft aus. Dazu gehörten zahlreiche Vertreter aus der FDP, wie Ständerat und Parteipräsident Thierry Burkart. Für ihn ist klar: “Ohne Kernkraft können wir die Stromlücke nicht füllen.» Mit der Versorgungssicherheit vor Augen räumt auch Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher ein, dass man die Kernkraft nicht mehr aussen vor lassen kann. Matthias Müller, Nationalratskandidat und Präsident der Jungfreisinnigen, will sich für einen breiten Energiemix einsetzen. Denn die Schweiz ist auf Atomkraft angewiesen. Gleich sah das vor zwei Jahren schon Nationalrat Marcel Dobler, der sich für längere Laufzeiten der bestehenden AKWs einsetzte. Seiner Meinung nach sind Atomkraftwerke für die Schweizer Energieversorgung zentral.
Auch in der SVP ist man der Meinung, dass das Verbot für Kernkraftwerke gestrichen werden muss. An vorderster Front findet sich Nationalrat Christian Imark. Bereits in der Märzsession reichte er einen Antrag für vereinfachte Bewilligungsverfahren für neue Kernkraftwerke an bestehenden Standorten. Seine Parteikollegin, Nationalrätin Monika Rüegger, bläst ins gleiche Horn: Um die Energieziele zu erreichen, muss man offen sein für die Kernkraftwerke der neuesten Generation. Nationalrat und Ständeratskandidat Pierre-André Page bedauert den vom Volk beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft ebenso. Nachdem die bestehenden Atomkraftwerke so lange wie möglich am Netz bleiben, könne man mit dem Bau von neuen Kraftwerken beginnen.