Lügen haben kurze Beine

War das jetzt ein ungeschickter Ausrutscher oder ein Alarmruf? Der oberste Hüter der Stromversorgung ruft dazu auf, sich mit Brennholz und Kerzen einzudecken. Auf jeden Fall lässt das aufhorchen.

ETH Zürich
Wenn an der ETH gegen Geld gerechnet wird, kommt es nicht gut heraus.

«Die Politik hat unsere Warnungen zu lange zu wenig ernst genommen», sagte der Präsident der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom), Werner Luginbühl, in der NZZ am Sonntag. Nun empfiehlt der oberste Hüter der Versorgungssicherheit in der Schweiz den Bürgerinnen und Bürger, sich Brennholz und Kerzen zu beschaffen. Ein treffender Kommentar dazu veröffentlichte die NZZ am Folgetag gleich selber. Gerade letzthin schrieben einige Professoren in der NZZ, dass eine nachhaltige Stromversorgung mit Erneuerbaren, Importen und Backup-Kraftwerken sichergestellt werden könne, sei wissenschaftlich erwiesen.

Ob Gas- und Kohlekraftwerke als Backup zu einer zukünftigen Stromversorgung passen, darf bezweifelt werden. Schliesslich sollen wir zum Schutz des Klimas die Produktion von CO2 auf netto null herunterfahren. Wenn ein ETH-Professor die Wahrheit sagt, dass Kernkraftwerke nicht durch Solar- und Windanlagen ersetzt werden können, wird er von seinen Kollegen – wie kürzlich – geschehen, als unwissenschaftlich gebrandmarkt.

Die Physik lässt sich nicht überlisten. Das wollte man der Bevölkerung weismachen, so hat man sie angelogen. In Deutschland ist das gleiche Lügengebilde gerade am Einstürzen. Noch sagt Vizekanzler Habeck, Kohle sei besser als Kernkraft und nimmt so tausende Tote durch Luftverschmutzung in Kauf. Man darf gespannt sein, ob die Vernunft siegt und die letzten Kernkraftwerke in Deutschland laufen gelassen werden.